Kurs-Wechsel
Helsinki, 06. 08. 2014
Heute bin ich 35 Tage unterwegs, habe über 3000 km zurück gelegt, herrliches Wetter gehabt, viel gesehen, einiges erlebt, interessante Menschen kennen gelernt. Ich denke, ich sollte allmählich den Rückweg antreten.
Finnland ist das skandinavische Land mit den günstigsten Lebenshaltungskosten. Dennoch komme ich hier mit meinem Budget von durchschnittlich 50 € pro Tag nicht hin. Das wird in Schweden und Dänemark noch schlimmer, befürchte ich.
Den Aufenthalt in den teureren Ländern muss ich verkürzen. Also ändere ich meinen Rückweg:
Radfahren in Estland hat mir besonders gut gefallen. Die estnischen Inseln habe ich ausgelassen. Auf meinem Rückweg kann ich das nachholen.
Mit der estnischen Eckerö-Line kostet die Fähre Helsinki – Tallin 17,00 €.
Von Tallin fahre ich südwestlich in Richtung Muhu und Saaremaa, den beiden Inseln, die so tolle Strände und ursprüngliche Dörfer haben sollen. Ideal wäre dann eine Fähre ins lettische Ventspils. Aber die scheint eingestellt. Dann muss ich mit kleineren Fähren eine Art Inselhopping nach Lettland veranstalten oder zurück nach Pärnu radeln. Letzteres wäre mir nicht recht, weil ich von dort 200 km meiner Hinroute zurück radeln müsste bis Riga.
Die Küstenstrecken Riga – Ventspils und Ventspils – Lipaja sind wieder neu für mich. Von Ventspiels aus geht fünfmal wöchentlich eine Fähre ins schwedische Nynäsham, südlich von Stockholm. Dann wäre ich noch mehrere Tage in Schweden unterwegs.
Von Ventspils und von Lipaja – wo ich schon war, geht zwei bzw. fünfmal in der Woche ein Schiff nach Travemünde. Wenn ich noch weiter zurückradle bis Klaipeda kann ich eine Fähre nach Kiel nehmen oder eine ins schwedische Karlshamn. Von dort sind‘s 220 km bis zur dänischen Grenze bei Helsingborg (Fähre). Drei Tage Schweden müsste ich mir leisten können.
Die Route durch Dänemark bliebe aus Schweden kommend erst einmal wie ursprünglich geplant. Mit einer direkten Fährüberfahrt nach Travemünde oder Kiel, würde Dänemark wegfallen, obwohl ich Kopenhagen so gerne erleben möchte, wegen der beispielhaften Rad-Infrastruktur dieser Stadt.
Beschlossen ist zunächst einmal die Überfahrt nach Estland und der Besuch der estnischen West-Inseln. Abhängig von Wetter, Wind, Laune, Geld und zur Verfügung stehenden Verbindungen entscheide ich dort, auf welchem Weg ich nach Hause komme.