Gelandet – aber noch nicht angekommen
Nach 38 Stunden lande ich überraschend ausgeruht am Mittwoch 10. 01. um 8.00 Uhr (Ortszeit) in Auckland. Auf den drei Flügen fand ich immer wieder genügend Platz und eine einigermaßen bequeme Sitzposition, um zumindest kurzzeitig zu schlafen. Auch mein Gepäck und Rad haben die Reise unbeschadet überstanden. Die „Bio-security“Prozedur, für die ich Zelt und Rad auspacken muss, verläuft unkompliziert und zügig. In strahlendem Sonnenschein setz ich das Rad wieder zusammen und häng die Taschen an. Um 10.45 Uhr starte ich vom Flughafen Richtung City.
Im Vorort Onehunga kaufe ich eine neuseeländische SIM-Karte. Der Versuch in einem post-office meine Radtasche postlagernd in meinen Abflugort Christchurch zu schicken, scheitert. Die Angestellten vor Ort verweisen mich an eine Servicenummer. Aber ich verstehe am Telefon einfach zu wenig. Außerdem kostet die Lagerung mehr als eine neue „bike-box“ von New Zealand Airlines. Also geb ich meine Rose-Tasche in einem Radladen ab, wo sie kostenlos aufbewahrt wird, bis ich sie wieder abhole. Was allerdings nur dann Sinn macht, wenn ich mein Rad in der Tasche mit Bus oder Zug transportieren möchte.
Auf dem weiteren Weg in die Stadt, die zwischen und auf vielen Vulkankegeln entstanden ist, komme ich durch den Cornwall-Park mit seinen alten Bäumen und herrlichen Alleen. Der erste Kegel, der sich mir in den Weg stellt, ist der „One-tree-hill“, dessen berühmter Baum aber inzwischen gefällt würde. Stattdessen finde ich den:
Mein Zimmer iiegt in Aucklands Zentrum, nahe der Queensstreet und dem Skytower in einem 18 stöckigen Hochhaus, das aber von benachbarten neueren Hotel- und Bürogebäuden überragt wird.
Solch ein Großstadtviertel mit all dem Verkehrlärm, den vielen gut besuchten Pubs, chicken Cafes, überfüllten Einkaufsstraßen mit coolen Klamottenläden neben Fastfood-Buden hat wenig von dem, was ich in Neuseeland sehen will. Aber viele junge Touristen zieht es gerade in dieses hippe Viertel – vor allem am Abend.
Zwei belgische Abteibiere zu einem leckeren Sandwich mit viel Salat und zartem warmen Schweinefleisch gönne ich mir als Abschluss des ersten Tages in Neuseeland. Von dem urigen Pub in der angesagten Vulcan lane sind’s nur wenige hundert Meter in mein Bett. Mein Zimmer ist viel zu warm. Die Klimaanlage lass ich dennoch aus. Todmüde fallen mir beim Schreiben die Augen zu. Ich schlafe gut in der ersten Nacht in Neuseeland, aber richtig angekommen bin ich noch nicht.