ZWERG MAX

Shiraz, 23.02.2009

 

Der himmel ist heute grau und verhangen. Aber noch sieht es nicht nach regen aus. Die straße schaukelt ein wenig auf und ab richtung Shiraz. 60 km sind’s noch, als Max an einem unter der straße hindurch führenden ausgetrockneten wasserlauf voller abfälle einen blonden welpen entdeckt. Neben ihm schon starr und kalt seine tote anscheinend überfahrene mutter.

Max ist besonders tier lieb. Diesen kleinen ‚zwerg‘ – wie er ihn nennt – kann er so nicht liegen lassen. Er findet rasch kontakt zu dem verängstigten tier. Mit milch und keksen füttert er es. Zu niedlich, den hund am strohhalm nukeln zu sehen!

Der zitternde hund lässt sich dann sogar in eine alte jacke wickeln und von der mutter weg tragen. Max überlegt, wie und wohin er den ‚zwerg‘ transportieren könnte. Er will dem jungen die trennung von seiner mutter ermöglichen. Darum bittet er mich, die hündin in den tieferen teil der unterführung zu schleppen, während der kleine bei ihm schläft.

Nach einem kurzen nickerchen wuselt der viel munter wirkende welpe sich aus seiner decke heraus. Schnurstracks findet er wieder zu seiner mutter. Der hund hat entschieden, meint  Max. Schweren herzens läßt er ihn zurück.