MEER GENUSS

Rad in ordnung, knie schmerzfrei, verdauung geregelt, voll im zeitplan, tolles wetter, hübsches camp-dorf zu günstigem preis, nette leute um mich, die ich schon aus dem Wadi Rum kenne: Drei tage bleibe ich in Aqaba.

Schwimmen, sonnen, wäsche waschen, lesen,  schnorcheln, schreiben, einkaufen, faulenzen.

Als ich in der stadt auch noch das hier seltene camping-gas finde, kann ich gut erholt und  ausgerüstet übersetzen nach Ägypten. Die fähre kostet 70 USD. In Jordanien muss ich noch 5 JD tax abdrücken, weil ich länger als xtage im land war. Fürs  ägyptische visum fallen 15 USD an. Die schiffsfahrt dauert gute 90 minuten. Die komplette aus- und einreise-prozedur aber fast 6 stunden.

Auf den zufahrtsstraßen zum Hafen von Nuweiba warten hunderte lkw tagelang auf ihren fähre nach Aqaba. Viele fahrer grüßen freundlich und laden mich zum tee und sogar zum abendbrot ein. Sie kochen nämlich gerade in ihren praktisch und manchmal auch liebevoll kitschig ausgestatteten bordküchen mit vorratsraum, kühlschrank und ausklappbarem sitz-/schlafplatz. Was bleibt ihnen auch anders übrig in dieser einöde bei den wartezeiten?

In der abenddämmerung erreiche ich Nuweiba. Direkt auf dem sandstrand finde ich das flippig ausstaffierte, aber sehr saubere camp ‚Soft Beach‘. Leider darf ich mein zelt nicht aufbauen. In einer der sechseckigen schilfhütten übernachte ich recht spartanisch. Aber auf meiner matraze und in meinem schlafsack schlafe ich gewohnt wohlig warm und ruhig. Vor allem weil das meer  – etwa 30 m entfernt – mich sanft in den schlaf rauscht.

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Von den ca 50 hütten sind nur wenige belegt.  Fünf deutsche gäste, zwei junge englische frauen, ein kanadisches und ein amerikanisches pärchen, einen franzose und einen australier mit gitarre treffe ich beim frühstück im Soft-Beach-restaurant. Das ist nämlich im preis von umgerechnet 4,50 € inbegriffen und gar nicht schlecht: 2 dunkle fladenbrote, ein omelett, zwei sorten käse, tomaten, marmelade, honig, ein töpfchen yoghurt und kaffee oder tee.

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Die freundlichen ägyptischen jungs – kaum einer ist älter als 25 – geben sich alle mühe, die anlage und den strand tip top in ordnung zu halten. Beim schnorcheln finde ich tatsächlich das kleine korallenriff, das der junge vom schnorchel-verleih mir vom strand aus zeigt. Kleine schwarz-gelbe und blaue fische entdecke ich. Als ängstlicher anfänger bin ich ganz stolz.Hier könnte ich noch ein paar tage urlaub machen.